Vertreter-Woche

Nach dem Telekom-Vertreter 2009 erhielt ich noch einen Anruf von Quelle. Keine computergesteuerte Stimme, welch Glück. Nein, eine echte Frauenstimme, doppeltes Glück. Doch sie wollte mir auch nur was verkaufen. Ich wollte aber nicht. Und ein einziges „Nein“ reicht da bekanntlich nicht.

Vorgestern – fällt mir grad so ein – rief mich freenet an. Auch hier eine Frau. Sie wollten mir ein besonderes Angebot für meine Treue machen. Jaja, Treue zahlt sich aus. Ich wusste was kam und fragte: »Zeitungen?«

»Ach, Sie kennen das schon?«

»Ja, aber wir lesen keine Zeitung, auch keine Fernsehzeitung. Wir lesen nur Bücher und alles andere holen wir uns aus dem Internet.«

Diesen Standardsatz habe ich im Laufe der Jahre optimiert, so wie er da steht, zieht er immer. Die Frau bedankt sich und wir verabschieden uns. Wunderbar. Alle sind nett und freundlich.

Mmh, da fällt mir auf: Ich bin vermutlich gar nicht heiser, weil ich eine bakterielle Halsentzündung habe, sondern weil ich ständig irgendwelche Werbeanrufer und Vertreter abwimmeln muss. Vielleicht sollte ich Schadensersatz fordern? Das ist doch bestimmt eine Marktlücke. Hallo da draußen, welcher Anwalt fühlt sich denn dafür verantwortlich? Gibt es doch bestimmt einen. Soll ich Namen nennen?

Nein, besser nicht. Ich glaube, das überdosierte Penicillin hat Nebenwirkungen … Zeit sich ans Arbeiten zu machen, ein bisschen Spaß im Text kann ja nicht schaden.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.