Welche Art von Typen ich nicht leiden kann

Ich mag diese polternden, auftrumpfenden, übertrieben, ausufernden, überheblichen Spießgesellen nicht. Ich mag sie noch weniger, wenn sie zu zweit vor meiner Tür stehen und sich aufführen, als hätten sie sich das Wissen mit Suppenkellen eingeflösst und noch weniger, wenn Aufdringlich ihr erster Vorname ist.

Es schellt. Ich schleiche zur Tür, hustend, schlapp auf den Beinen.

Zwei Männer erscheinen polternd, wovon der eine mich so rasant voll labert, dass ich kaum folgen kann. Er steht mir zu dicht. Ich stelle den Fuß zwischen die Tür. Er merkt das und rümpft die Nase. Ich mache das immer, damit nicht irgendeines der Tiere raus läuft.

Meine zurzeit langsamere Auffassungsgabe hat begriffen, dass er – und sein abseits stehender Kumpel – von der Telekom ist. Aufgrund verschiedener Änderungen, Preisrabatte und sonst einen Kram, den ich nicht verstanden habe (weil er so schnell redete), müsse er meine letzte Rechnung überprüfen, die sollte ich ihm mal zeigen.

»Die kriegen Sie bestimmt nicht zu sehen«, sag ich ihm. »Wir sind nicht bei der Telekom.«

»Doch, das sind Sie.«

»Nur der Basisanschluss, mehr nicht.«

Er redet ohne Punkt und Komma, in einem Tempo, das Dieter-Thomas Heck (die Älteren uns uns kennen ihn) Konkurrenz machen würde.

»Dann zahlen Sie das und das und bei einem anderen Anbieter noch das und das. Das sind mindestens 43 Euro. Das ist viel zu teuer. Bei uns zahlen sie nur 34 Euro.«

Der Typ hinter ihm schüttelt den Kopf und flüstert vor sich hin, so in der Art: »Wie teuer andere Anbieter doch wären. Das wäre ja unfassbar.«

»Ich wechsle nicht. Wenn die Telekom die Leitungen frei geben würden, und wir zu Komplettanschlüssen wechseln könnten, wären diese bedeutend günstiger.«

»Darauf können Sie noch 10 Jahre warten. Hier muss alles saniert werden. 10 Jahre! Wollen Sie das?

»Warten wir es ab.«

»Sie wollen 10 Jahre darauf warten und Ihr Geld zum Fenster rauswerfen?

»So kriegen Sie mich bestimmt nicht zur Telekom.«

»SIE sind bei der Telekom.« Ein überhebliches Grinsen, das ich ihm gerne aus dem Gesicht geschlagen hätte. Aber das lohnt nicht.

Aber nicht mit DSL, denke ich mir noch.

Er will die Treppe rauf, doch ich weise ihn daraufhin, dass er es da gar nicht mehr versuchen müsste. Er ist beleidigt, ganz eindeutig, denn die Antwort lautet patzig: »Dann guck ich eben von draußen.«

Dann soll er das mal, was immer er auch da zu sehen glaubt.

Solche Leute haben Ihren Job verfehlt. Und eigentlich müsste man sich bei der Telekom dafür beschweren. Viele Kunden wird er mit der Art nicht gewinnen und somit bleibt wohl auch die fehlende Provision aus. Dumm gelaufen, würde ich sagen.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.